top of page

Das Unsagbare sehen

Interlocking.jpg

Yann Couëdel

Yann Couëdel ist ein plastischer Fotograf, der sich in seinen Arbeiten mit der architektonischen Dimension von Landschaften befasst und dabei den Einfluss von Lebewesen, sei es Tier oder Mensch, auf unsere Umwelt herausstellt. Er zeigt Containerlagerplätze genauso wie die üppige Natur eines Waldes und thematisiert das ungewöhnliche Zusammentreffen von Tieren mit menschlich geprägten Lebensräumen. Durch die Eingrenzung von Populationen haben Tiere wie Hirsche und Wildschweine Gebiete zurückerobert, während auch ungewöhnliche Ereignisse wie ein Beluga, der die Seine hinaufschwimmt, auf die Veränderungen unserer Umwelt hinweisen. Seine Serie „Wild“ setzt diese Themen fort und setzt wilde Natur und industrialisierte Umwelt in ein Spannungsfeld zueinander.

​

Darüber hinaus interessiert sich Yann für architektonische Landschaften in ihrer formellen und ästhetischen Konstruktion. Er entdeckt in ihnen ein narratives Potenzial und schafft Szenen, die einer Filmkulisse ähneln, indem er mit Licht und Bildausschnitt arbeitet. Durch eine raffinierte Bildbearbeitung erzeugt er eine fast eindringliche Sinneserfahrung für den Betrachter, indem er Elemente des Fotos auf unterschiedliche Weise rekonstruiert und greifbar macht. Sein Ansatz verwischt die Grenze zwischen Realität und Fiktion und betont die Ambivalenz dieser beiden Konzepte, wodurch der Betrachter zu einer Bewegung angeregt wird, um die komplexe Konstruktion des Bildes zu erfassen und zu verstehen.

Indigo 100723_100x100 cm.jpg

Joelle Cabanne

Joëlle Cabanne, eine Künstlerin und Architektin, schöpft aus einem breiten Wissensspektrum, das von der Kunstgeschichte bis zur Filmgeschichte reicht. Dieser Hintergrund ermöglicht es ihr, in ihren Werken eine ästhetische Suche und die Abstraktion des Immateriellen und Spirituellen zu vereinen. Sie nutzt die konkreten Elemente ihrer Werke wie Träger, Farbe und Zeichen als Ausgangspunkt für einen Dialog, der es dem Publikum ermöglicht, in eine Welt der Kunst einzutauchen, die neue Formen von Wahrheit und Schönheit hervorbringt.

​

Das Betrachten von Joëlle Cabannes Werken ist eine komplexe, multidimensionale Erfahrung, die viele Parallelen zur Beobachtung des Himmels aufweist. Analog zur Betrachtung des Himmels übersteigt die Erfahrung des Sehens der Kunstwerke von Cabanne die reine optische Wahrnehmung und eröffnet eine vielschichtige Sichtweise auf das, was wir sehen. Indem sie mit Blautönen auf Papier oder Leinwand malt, ermöglicht die Künstlerin dem Publikum, sich mit ihrer eigenen Vision und Beziehung zur Außenwelt auseinanderzusetzen. Ihr kreativer Prozess, der Ruhe und innere Aufmerksamkeit erfordert, erlaubt es ihr, mit den Tiefen des Unbewussten in Verbindung zu treten und diese Kommunikation in ihren Werken widerzuspiegeln. Durch die Verwendung unkonventioneller Werkzeuge und Materialien schafft sie einzigartige Kunstwerke, die den Betrachter dazu einladen, über die Grenzen zwischen Realität und Fiktion nachzudenken.

Beton4.jpg

Julia Leuenberger

In seinem Schaffen allgemein seit 2015 konzentriert sich der Künstler auf Städte, Lebensräume, Beziehungen und das Loslassen. In den Jahren 2022/23 arbeitete er ausschließlich mit den Farben Schwarz und Weiß, um die Geste und Nähe zwischen Menschen darzustellen. Der Malprozess und der Einfluss der Farbe auf Technik und Motiv stehen im Zentrum seiner Arbeit, wobei er oft mit verschiedenen Materialien experimentiert, die Teil seiner Werke werden.

Über die aktuelle Ausstellung:

Der Künstler legt in seiner aktuellen Ausstellung den Fokus auf Städte als konstruierten Lebensraum und Bühne für Geschichten. Er entwirft fiktive Bilder, die von privaten Fotos oder Medienbildern inspiriert sind, wobei es ihm nicht um ein realistisches Abbild der Stadt geht, sondern vielmehr um ein Spiel mit Farben und Formen. In den letzten drei Jahren hat er sich auf die Reduktion der Farben konzentriert und zeigt in dieser Ausstellung auch ältere Werke. Die meisten Bilder entstanden nach einem Aufenthalt in New York im Oktober 2023, wobei er hauptsächlich mit Ölfarben arbeitet und Beton für die Rahmen seiner aktuellen Stadtbilder verwendet.

K6.png

Kilian Beck

Kilian Beck erkundet in seiner Kunst den Zusammenhang zwischen dem Malprozess und dem Unterbewusstsein. Er lässt sich von freien Formen und Farben leiten und entfernt sich dann mental und körperlich von seinem Werk, bis er rudimentäre figürliche Elemente erkennt, die er dann malerisch ausarbeitet. Die Titel seiner Werke spielen eine zentrale Rolle, da sie den Betrachtern helfen sollen, über die Bildthemen und den Zusammenhang von Titel und Bild nachzudenken. Beck greift oft aktuelle gesellschaftliche Fragen wie Macht, Wünsche und die Bedeutung von Reichtum auf, wobei er die Gegenstände schemenhaft darstellt, um freie Assoziationen und unterbewusste Haltungen beim Betrachter zu fördern.

​

In seinen Landschaftsdarstellungen von figurativ bis abstrakt erforscht Beck das Verhältnis des Menschen zur Natur und die Grenze zwischen figurativer und abstrakter Malerei. Seine Werke wollen die Schönheit der Natur einfangen und gleichzeitig die Nähe und Distanz des Menschen zu ihr verdeutlichen. Beck betont die Unveränderlichkeit der Naturgesetze des Universums und zeigt in seinen Bildern das Unbehagen und die Erhabenheit, die mit dieser Erkenntnis einhergehen.

bottom of page